Ernährung nach einer Dickdarmoperation
Resektion = Teilentfernung
"Essen hält Leib & Seele zusammen"
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Verschiedene Erkrankungen können eine Dickdarmoperation erfordern. Je nach Erkrankung muss ein größeres oder kleineres Stück des Dickdarms entfernt (reseziert) werden. Manchmal ist die Anlegung eines künstlichen Darmausgangs (Dickdarmstoma) notwendig.
Anatomie des Dickdarms: Durchmesser ca. 7 cm, Gesamtlänge ca.1,5 Meter
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Dickdarm - Intestinum Crassum
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Mastdarm - Rectum 15 cm
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After - Anus
Ein künstlicher Dickdarmausgang ist nötig, wenn nach der Operation nicht mehr genügend Dickdarm vorhanden ist, um diesen mit dem Enddarm zu verbinden. Oder auch dann, wenn während der Operation der Schließmuskel des Anus entfernt werden musste.
Ein Stoma ist ein blind verschossener Darm.
Ein Stoma als Daueranlage ist ein „permanentes“ Stoma.
Ein zeitlich begrenztes Stoma bezeichnet ein „temporäres“/“passageres“ Stoma.
Ursachen:
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Darmentzündungen durch z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen (häufiger: Colitis Ulcerosa – Präcancerose)
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Coloncarzinom
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Polypen
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Divertikulitis (Perforation, Penetration)
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Peritonitis
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Adenom
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unfallbedingte Bauchraumverletzungen
Weshalb ist eine Ernährungstherapie wichtig?
Die Ernährungstherapie unterstützt Sie dabei, eine Durchfallsymptomatik (stopfende Lebensmittel & Lebensmittel mit abführender Wirkung) zu lindern, Ihr Immunsystem zu stärken und Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, Druck im Bauchraum, Schmerzen entgegenzuwirken. Darüber Hinaus erfahren Sie welche Lebensmittel Sie bei einem Stoma besser meiden sollten und wie Sie einem geruchsintensiven Stuhl und Blähungen entgegenwirken können. Nach der Operation findet ein Kostaufbau statt, der nach und nach zu einer angepassten Dauerernährung erweitert wird.
Ziel ist es alle für Sie wichtigen Fettsäuren, Mikronährstoffe (Vitamine und Mineralstoffe) Energie und Eiweiß in dem Maß zuzuführen, damit ihr Körper optimal versorgt wird. Hierfür werden gezielt entzündungsförderliche Lebensmittel gemieden sowie reichlich entzündungshemmende Lebensmittel verzehrt. Bei Übergewicht / Adipositas ist eine Gewichtsreduktion empfehlenswert. Durch eine entzündungshemmende Kost kann so der Gesundheitszustand verbessert werden.
Operations-Methoden:
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Konventionell (heute seltener)
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Minimal invasiv (Endoskopische/Laparoskopische Operationsmethode / “Schlüsselloch“- Operation)
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Stoma / AP-Anlage / Anus Praeter naturalis (= künstlicher Darmausgang)
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Ileocaecalresektion: Resektat: terminales Ileum, Zaecum, z.T. Colon ascendens
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Hemikolektomie rechts: Resektat: Colon ascendens mit Zaecum
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Transversumresektion: Resektat: Colon transversum
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Hemikolektomie links: Resektat: Colon descendens
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Sigmaresektion Resektat: Colon Sigmoideum (Sigma)
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Kolektomie, Resektat: gesamter Dickdarm
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Anteriore Rektumresektion, Resektat: oberes Rektum, Sigma, Kontinenzorgan bleibt erhalten, evtl. temporäre AP-Anlage
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Rektumexstripation (Rektumamputation), Resektat: gesamtes Rektum, Kolostoma entsteht
Hartmann Operation Folge: Stoma
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selten
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bei pathologischen Veränderungen des linken Hemikolons und des Rektums (Ileus, Perforation, Stenose, Abszess oder Peritonitis)
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Resektion des betroffenen Darmabschnitts
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Blindverschluss des restlichen Rektums
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Anlage eines endständigen Anus praeter naturalis
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Nach ca. 3 Monaten Rückverlagerung möglich
Proktokolektomie mit Ileum-Pouch
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Totalentfernung des gesamten Dickdarms
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terminales Ileum dient als künstliches Reservoir = Pouch
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Stuhlfrequenz durch das Pouch-Reservoir ca. 6x/Tag
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vorübergehend doppelläufiges Ileostoma
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nach 2-3 Monaten ist eine Ileostoma-Rückverlagerung möglich
Häufigste Form des Stomas: Kolostoma
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Ausleitung des Dickdarms (meistens Colon descendens oder Colon sigmoideum)
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Physiologische Funktion des Colons bleibt weitgehend erhalten: Wasserrückresorption, postoperative Diarrhoen
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Adaption: Nach Adaptionsphase weitgehend normales Stuhlverhalten wie vor der OP mit Neigung zu dünnerem oder festerem Stuhl
Komplikationsreichstes Stoma: Enterostoma/Ileostoma/Ileostomie
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gesamtes Colon & Rektum wuden entfernt
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Physiologische Funktion des Colons entfällt: hoher Flüssigkeits-/Mineralstoffverluste, Energie-/Nährstoffverluste
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4 - > 8 dünnflüssige Stühle/Tag (voluminös, aggressiv, geruchsintensiv)
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Stuhlverhalten nicht mehr antrainierbar
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Entzündungen durch dünnen Stuhl an der Schleimhaut
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Adaption: nicht vergleichbar mit Colostoma
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bedingte Adaption möglich (3-4l Stuhl/Tag)
Alle weiteren Stomaanlagen sind unterschiedlich zu betrachten
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Je näher am Dickdarmende gelegen, desto weniger Komplikationen
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geringe Ausscheidungsmenge
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hohe Stuhlkonsistenz
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Nachteil vom Colon: re/li Flexur (fixiert)
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Prinzipiell ist die Ausleitung über jeden Colonabschnitt möglich
Einordnung Ihres Gewichts - Definition und Klassifikation des Gewichts im Verhältnis zur Größe.
Für Kinder und Jugendliche gelten spezielle Perzentilkurven, hier kann der BMI nicht einfach angewendet werden.
BMI und Interpretation: BMI: body mass index. Formel: Körpergewicht in kg : (Körpergröße in m)2
Untergewicht: <18,5
Normalgewicht: 18,5 – 24.9
Übergewicht = Präadipositas: 25 – 29.9
Adipositas Grad I: 30 – 34.9
Adipositas Grad II: 35 – 39.9
Adipositas Grad III: > 40 = per magna
Ernährungstherapie
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Antientzündliche Ernährung als Basis, individuell auf Sie abgestimmt
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ganzheitliche Therapie - haben Sie Begleiterkrankungen die innerhalb der Beratung zu berücksichtigen sind?
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Fettauswahl insgesamt, wie sollte diese gestaltet sein
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wieviel tierische Lebensmittel (z.B. Fleischwaren, Milch u. Milchprodukte, Käse, Fischwaren, Eier) sind empfehlenswert?
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Auf was muss ich bei der Auswahl tierischer Lebensmittel achten?
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Wie kann ich durch die Ernährung Entzündungsprozessen entgegenwirken?
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Körpergewicht: Bei Übergewicht / Adipositas ist eine Gewichtsreduktion empfehlenswert.
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Mikronährstoffmangel und Mineralstoffmangel vermeiden & evtl. durch Nährstoffpräparate entgegenwirken
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Proteinmangel verhindern
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Welche Nährstoffe benötige ich in welchem Verhältnis?
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ausreichend Ballaststoffe zuführen (> 30 g / Tag) über natürliche Lebensmittel, evtl. Ballaststoffsubstitution
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ausreichend Flüssigkeit: Gesamtflüssigkeit pro Tag: 30 - 35 ml je kg Körpergewicht und Tag. Achtung dabei handelt es sich nicht um die reine Trinkflüssigkeit. Die Flüssigkeit durch Lebensmittel (ca. 500 - 800 ml) muss hiervon noch abgezogen werden, sodass eine Menge von ca. 1,3 - 2 l Trinkflüssigkeit entsteht.
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wertvolle antikanzerogene (krebsschützende) sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe zuführen
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Eine für Sie angepasste Lebensmittelauswahl mit koch- und küchentechnischen Hinweisen (für das Frühstück, Zwischenmahlzeiten, Mittagessen, Abendessen)
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Sie essen Ihre warme Mahlzeit gerne abends? Gerne gehe ich individuell auf Ihre Situation ein und wir erstellen einen Plan wie Sie Ihre vollwertige Ernährung praktisch in Ihren Alltag umsetzen können.
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welche Öle sind gut für mich? Auf was muss ich in Bezug zur entzündungshemmenden Kost achten?
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Wieviel Streichfett (Butter/Margarine/Pflanzenfett) darf ich verwenden und welche Produkte sind empfehlenswert?
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ausreichend Omgea-3 - Fettsäuren und essentielle Fettsäuren zuführen
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Wie kann ich mit natürlichen Lebensmitteln meinen Stoffwechsel ankurbeln und unterstützen?
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sinnvolle Mahlzeitenhäufigkeit für Ihren individuellen Fall abstimmen - Mahlzeiteneinteilung
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angestrebte Gewichtsstabilisierung / - normalisierung & den geschätzten Zeitraum hierfür definieren
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was gilt es bei Getränken und alkoholischen Getränken zu beachten?
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Wie wirkt sich Bewegung auf Ihren Körper und damit auch auf Ihre Ernährung aus?
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Blutzuckerschwankungen vermeiden
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Süßen von Lebensmitteln - Süßstoffe, Glucose, Fruktose, Zucker und Zuckeraustauschstoffe, was kann ich verwenden und in welcher Menge? Wie hoch ist die jeweilige Süßkraft der unterschiedlichen Produkte?
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was gilt es beim Backen und Kochen zu beachten?
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was sind günstige Zwischenmahlzeiten / Hauptmahlzeiten
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Essen außer Haus - was gilt es zu beachten?
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Urlaub, Schiffsreise oder Klinikaufenthalt, was gilt es zu beachten?
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Blähungen, Völlegefühl, Durchfall, Verstopfung, Erbrechen, Sodbrennen, Inappetenz, Schmerzen in Bezug zum Essen, was kann ich dagegen tun?
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Tagespläne als Beispiel für die praktische Umsetzung im Alltag
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Genusstraining
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Optimierung Ihrer Essenssituation
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langfristiges Halten eines gemeinsam definierten Gewichts
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mit natürlichen Lebensmitteln Magen und Darm stärken
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Zusätzliche Therapieoptionen
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Diätetische Produkte zur Unterstützung der Ernährungstherapie
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Nahrungsergänzungsmittel - unter Umständen kann eine Ergänzung sinnvoll sein
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und weitere Themen
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