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Ernährung bei einer Fehlbesiedlung
der Dünndarmschleimhaut (SIBO)
mit Bakterien oder Pilzen
Synonyme: Bakterielle Überwucherung des Dünndarmes; Englisch: Small intestinal bacterial overgrowth (SIBO)
"Essen hält Leib & Seele zusammen"
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Ernährungsberatung in Schorndorf Sarah Mörstedt

Im Dünndarm des Menschen leben normalerweise kaum Bakterien, während im Dickdarm eine große Menge an Bakterien (100 Milliarden bis 1 Billion Keime pro Gramm Stuhl) unterschiedlichster Art leben. Eine Fehlbesiedelung mit Bakterien oder Pilzen des Dünndarmes liegt dann vor, wenn sich im Dünndarm eine vermehrte Anzahl von Bakterien nachweisen lässt (>100‘000 Keime pro Milliliter Dünndarmsaft) = gestörte Mikroflora im Dünndarm. Indem sich die verschiedenen Bakterien am Verdauungsprozess beteiligen, kann es zu Durchfall, fetthaltigen Stühlen, Blähungen, Eisen- und Vitaminmangel (Mangelernährung) kommen. In der Regel tritt eine bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarmes bei Patienten nach Darmoperation (Dünndarmresektion), entzündlicher Darmerkrankung (Morbus Crohn), Divertikeln des Dünndarmes oder einer verminderten Darmtätigkeit (Motilitätsstörung) aufgrund einer anderen Erkrankung (z.B. Diabetes mellitus, Sklerodermie, neurologische Erkrankungen) auf. Seltener liegt eine bakterielle Fehlbesiedelung vor, ohne dass eine zugrundeliegende Erkrankung gefunden werden kann.  

Erkrankungen die häufig mit SIBO einhergehen:

  • Kurzdarmsyndrom

  • bei einem Defekt der Ileozäkalklappe

  • bei Divertikeln oder Dünndarmstenosen infolge von z. B. Morbus Crohn

  • bei chronischer intestinaler Pseudoobstruktion

  • beim Syndrom der blinden beziehungsweise ausgeschalteten Schlinge nach Operationen am Dünndarm

  • bei einer exokrinen Pankreasinsuffizienz

  • Auch Störungen der Peristaltik z.B. infolge Sklerodermie oder diabetischer Enteropathie können ursächlich sein

Teilweise unspezifische Symptome ähnlich wie beim Reizdarm:

  • Bauchschmerzen

  • hoher Leidensdruck

  • Appetitmangel

  • Übelkeit

  • Blähungen

  • Erbrechen

  • Durchfall

  • Schmerzen

  • veränderte Stuhlfrequenz und/oder -beschaffenheit (Verstopfung, Durchfall oder beides)

  • Aufstoßen

  • Sodbrennen

  • chronische Müdigkeit

  • Nährstoffmangel (Vitamin D, A, E, B12)

  • Leaky Gut Syndrom (Durchlässiger Darm) - SIBO kann die Ursache hierfür sein

  • evtl. Eiweißmangel

  • evtl. Omega 3 - Fettsäurenmangel (alpha- Linolensöure, EPA (Eisosapentaensäure) & DHA (Docosahexaensäure))

  • Ungewollter Gewichtsverlust / Untergewicht

  • Störung der Resorption (Malassimilationssyndrom) - Mangelernährung

  • Gelenkschmerzen

  • Ausschlag im Gesicht und Ekzeme

  • Akne

  • Asthma und bronchiale Beschwerden

  • Depressionen

  • Steatorrhoe (Fettstuhl)

  • Anämie (Blutarmut / Blutmangel)

  • Rosazea (Kupferrose)

Abklärungen:

  • Zur Ursachenklärung ist ein bildgebendes Verfahren, z. B. ein MRT des Dünndarmes nach Sellink, oder ein Enteroklysma (Doppelkontrast-Röntgendarstellung nach Sellink) erforderlich

  • Glukose-Atemtest: Bei negativem Glukosetest, ist zusätzlich ein Laktulose-Test erforderlich, um auf SIBO im mittleren und unteren Dünndarmabschnitt zu testen. Wichtig ist, dass dieser dann außer Hydrogen (H2) auch Methan (CH4) anzeigt. Denn wenn ein Lactulose-Test negativ ist, der nur Hydrogen gemessen hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dem Beschwerdebild eine erhöhte Methanbildung zugrunde liegt.

  • Lactulose-Atemtest (sehr häufig angewendet): Idealerweise sollten im Test Wasserstoff und Methan als die beiden häufigsten Bakteriengase sowie zur Qualitätskontrolle auch CO2 bestimmt werden.

  • in seltenen, ausgewählten Fällen wird direkt Dünndarmsaft mittels Magenspiegelung abgesaugt werden & in einem aufwändigen Verfahren aufbereitet. Ziel: im Labor Kulturen anzulegen, um eine vermehrte bakterielle Besiedelung & das vorhandene Keimspektrum nachzuweisen

 

Therapie:

Die Ursache von SIBO muss erkannt und beseitigt werden, sonst bringt auch eine Therapie mit Antibiotika nichts. Denn wenn die Ursachen bestehen bleiben, werden die Mikroorganismen wiederkommen.

1) Ernährungstherapie: Die Auswahl der zu vermeidenden Nahrungsmittel nach der Art der bakteriellen Fehlbesiedelung zu richten hat.

Eine spezielle SIBO-Diät wird ggf. empfohlen

  • als eine der wirksamsten Maßnahmen zur Symptomlinderung (wirkt bis zu 100%)

  • zur Rückfallprophylaxe zusammen mit einem Prokinetikum

  • zur Darmschleimhautabheilung

  • zur Gesundheitsverbesserung allgemein

 

Sie ist nicht geeignet als Heilmethode bzw. zur Beseitigung der Ursache und sollte nicht zu lange durchgeführt werden.

 

Unsere Darmbakterienpopulation wird wesentlich durch die Ernährung beeinflusst. Die Ernährungstherapie zielt darauf ab, den Bakterien entsprechend die Nahrung zu entziehen. Sie sind kohlenhydratreduziert. Welche kohlenhydrathaltigen Lebensmittel problematisch sind, ist von Person zu Person verschieden. Daher werden die SIBO-Diäten auch unterschiedlich gut vertragen. Die individuell verträgliche Diät lässt sich nur durch ein systematisches Testen, Beobachten und Anpassen auf Sie individuell ausgerichtet ausfindig machen.

 

Zu den bewährten SIBO-Diäten zählen:

  • SIBO Specific Food Guide (SSFG)  (Dr. Siebecker)
      –SIBO Bi-Phasic Diet (B-PD), eine Abwandlung der SSFG  (Dr. Jacobi)

  • Cedars-Sinai Low Fermentation Diet (C-SD)  (Dr. Pimentel)

  • Fast Tract Diet: IBS (FTD)  (Robillard)

Die Ernährung sollte unter Beachtung Ihrer individuellen Symptomatik und Gesamtsituation und Beschwerden angepasst werden. Innerhalb der ernährungstherapeutischen Beratung erhalten Sie verschiedene Pläne als Ansatz für Ihre Orientierung zur Umsetzung einer für Sie lindernden Diät.

2) Antimykotika-Therapie (gegen Pilze) bietet sich an, wenn es sich um einen reinen Pilzbefall handelt.

3) Antibiotika - häufig Nebenwirkungen und eine hohe Rezidivrate (= Rückfallrate)

  • klassische Antibiotika mit systemischer Wirkung (z.b. Chinolone, Tetracycline)

  • oder Antibiotika, die nur im Darm wirken und nicht ins Blut aufgenommen werden (z.B. Rifaximin, Gentamycin/Polymyxin SDD Kapseln)

4) Pro- und Präbiotika als Ergänzung zur Antibiotikatherapie

Weshalb ist eine Ernährungstherapie wichtig?

Verbesserung Ihrer Symptomatik - Blähungen, Völlegefühl, Durchfall oder Verstopfung, Schmerzen in Bezug zum Essen oder nach den Mahlzeiten. Bei Übergewicht ist eine Gewichtsreduzierung empfehlenswert.

Die Ernährungstherapie unterstützt Sie dabei, Ihre Beschwerden insgesamt zu reduzieren und hierdurch Ihre Gesundheit positiv zu beeinflussen. Eine energieangepasste vollwertige Ernährung unter Aufsicht einer zertifizierten Ernährungsfachkraft kann so langfristig zu Ihrem Erfolg führen. Die Ernährung wird angepasst an Ihr aktuelles Gewicht & gemeinsam definierter Zielsetzung für die Gewichtszunahme / oder - abnahme.

Ziel ist es alle für Sie wichtigen Fettsäuren, Mikronährstoffe (Vitamine und Mineralstoffe) Energie und Eiweiß in dem Maß zuzuführen, damit ihr Körper optimal versorgt wird. Hierfür werden gezielt entzündungsförderliche Lebensmittel gemieden sowie reichlich entzündungshemmende Lebensmittel verzehrt.

 

Einordnung Ihres Gewichts - Definition und Klassifikation des Gewichts im Verhältnis zur Größe.

Für Kinder und Jugendliche gelten spezielle Perzentilkurven, hier kann der BMI nicht einfach angewendet werden.

BMI und Interpretation: BMI: body mass index

Formel: Körpergewicht in kg : (Körpergröße in m)2

Untergewicht: <18,5

Normalgewicht: 18,5 – 24.9

Übergewicht = Präadipositas: 25 – 29.9

Adipositas Grad I: 30 – 34.9

Adipositas Grad II: 35 – 39.9

Adipositas Grad III: > 40 = per magna

Blutbild:

Es empfiehlt sich seinen Omega 3- Index regelmäßig überprüfen zu lassen.

Dieser gibt Auskunft über die Versorgung mit wertvollen Omega 3 Fettsäuren (alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure), die maßgeblich Entzündungsprozessen im Körper entgegenwirken können.

Ernährungstherapie

  • Herabsetzen Ihrer individuellen Beschwerden durch eine diätetisch sinnvoll angepasste Kost

  • Stuhlregulierende Maßnahmen, Ballaststoffangepasste Kost, angepasste Trinkflüssigkeitsmenge

  • Ein Zuviel an Luft aus Ihrem Bauchraum loswerden

  • evtl. Säureproduktion des Magens reduzieren, mit natürlichen Lebensmitteln

  • evtl. Reflux vermeiden

  • Ursachenabklärung: wurden bereits alle Erkrankungen / Intoleranzen / Nahrungsmittelunverträglichkeiten die evtl. bestehen könnten bereits abgeklärt? Wurden bereits alle Untersuchungen durchgeführt, die andere Erkrankungen ausschließen könnten die eine ähnliche Symptomatik aufweisen?

  • ganzheitliche Therapie - haben Sie Begleiterkrankungen die innerhalb der Beratung zu berücksichtigen sind?

  • entzündungshemmende Kost zur Vorbeugung von Krankheiten

  • Energiegerechte vollwertige Ernährung, Bedarf bei Normalgewicht errechnen

  • Körpergewicht: Bei Übergewicht ist je nach Ausprägung eine Gewichtsreduktion empfehlenswert.

  • evtl. ist eine energiegangereicherte / und oder eiweißangereicherte Ernährung für Sie sinnvoll.

  • Mikronährstoffmangel und Mineralstoffmangel vermeiden & evtl. durch Nährstoffpräparate entgegenwirken

  • Proteinmangel verhindern

  • mit natürlichen Lebensmitteln Magen und Darm stärken

  • Welche Nährstoffe benötige ich in welchem Verhältnis?

  • ausreichend Ballaststoffe zuführen (> 30 g / Tag)

  • Ballaststofftherapie: je nach Symptomatik kann eine Therapie mit 50 - 60 g Ballaststoffen pro Tag Ihre Beschwerden lindern.

  • ausreichend Flüssigkeit: Gesamtflüssigkeit pro Tag: 30 - 35 ml je kg Körpergewicht und Tag. Achtung dabei handelt es sich nicht um die reine Trinkflüssigkeit. Die Flüssigkeit durch Lebensmittel (ca. 500 - 800 ml) muss hiervon noch abgezogen werden, sodass eine Menge von ca. 1,3 - 2 l Trinkflüssigkeit entsteht. Bei Ballaststofftherapie mind. 2 L Trinkflüssigkeit

  • wertvolle antikanzerogene (krebsschützende) sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe zuführen

  • Eine für Sie angepasste Lebensmittelauswahl mit koch- und küchentechnischen Hinweisen (für das Frühstück, Zwischenmahlzeiten, Mittagessen, Abendessen)

  • Sie essen Ihre warme Mahlzeit gerne abends? Gerne gehe ich individuell auf Ihre Situation ein und wir erstellen einen Plan wie Sie Ihre vollwertige Ernährung praktisch in Ihren Alltag umsetzen können.

  • welche Öle sind gut für mich? Auf was muss ich in Bezug zur entzündungshemmenden Kost achten?

  • Wieviel Streichfett (Butter/Margarine/Pflanzenfett) darf ich verwenden und welche Produkte sind empfehlenswert?

  • Wie kann ich mit natürlichen Lebensmitteln meinen Stoffwechsel ankurbeln und unterstützen?

  • ausreichend Omgea-3 - Fettsäuren und essentielle Fettsäuren zuführen

  • sinnvolle Mahlzeitenhäufigkeit für Ihren individuellen Fall abstimmen - Mahlzeiteneinteilung

  • angestrebte Gewichtsstabilisierung / - normalisierung & den geschätzten Zeitraum hierfür definieren

  • was gilt es bei Getränken und alkoholischen Getränken zu beachten?

  • Wie wirkt sich Bewegung auf Ihren Körper und damit auch auf Ihre Ernährung aus?

  • Blutzuckerschwankungen vermeiden

  • Süßen von Lebensmitteln - Süßstoffe, Glucose, Fruktose, Zucker und Zuckeraustauschstoffe, was kann ich verwenden und in welcher Menge? Wie hoch ist die jeweilige Süßkraft der unterschiedlichen Produkte?

  • was gilt es beim Backen und Kochen zu beachten?

  • was sind günstige Zwischenmahlzeiten / Hauptmahlzeiten

  • Essen außer Haus - was gilt es zu beachten?

  • Urlaub, Schiffsreise oder Klinikaufenthalt, was gilt es zu beachten?

  • Komplikationen / Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Blähungen, Völlegefühl, Durchfall, Verstopfung, Erbrechen, Sodbrennen, Inappetenz, Schmerzen in Bezug zum Essen, was kann ich dagegen tun?

  • Tagespläne als Beispiel für die praktische Umsetzung im Alltag

  • Genusstraining

  • Optimierung Ihrer Essenssituation

  • langfristiges Halten eines gemeinsam definierten Gewichts

  • Zusätzliche Therapieoptionen

  • Nahrungsergänzungsmittel - unter Umständen kann eine Ergänzung sinnvoll sein

  • Diätetische Produkte zur Unterstützung der Ernährungstherapie

  • und weitere Themen

 

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Hilfestellung:

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„Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel, & eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.“

Hippokrates (460 - 370 v. Chr.)

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